Freitag, 13. Januar 2012

Die Illusion des freien Marktes - Ein Appell für die Freiheit

Ja, liebe Leser, nach einer erkenntnisreichen Woche für mich, melde ich mich wieder zurück. Dieses mal mit einem ganz anderen Thema, das aber auch ganz viel mit jedem von uns zu tun hat.

Ich möchte mit diesem Artikel eine Reihe von Blogbeiträgen zum Thema "Freiheit" starten. Freiheit, Selbstverantwortung und Selbstermächtigung spielen bei uns und in unserem Coaching eine besondere Rolle. Wie sich immer wieder gezeigt hat und zeigt, sind diese zunächst abstrakten Begriffe die Schlüssel zu einem selbstbestimmten, zufriedenen und glücklichen Leben. 
Also Anlass genug, sich einmal etwas ausführlicher damit auseinanderzusetzen.

In den letzten Wochen wuchs die Kritik an der freien oder auch sozialen Marktwirtschaft. Äußerungen, wie "Der Kapitalismus am Ende" (FAZ) oder andere geisterten durch die Medienlandschaft und die sozialen Netzwerke.
Um Kritik zu äußern, ist es notwendig, zu verstehen, was Begrifflichkeiten wie Kapitalismus, freie Marktwirtschaft und soziale Marktwirtschaft bedeuten.
Der Kapitalismus existiert nicht eben als Kapitalismus in einer eindeutigen Form, es ist eher wie Wikipedia schreibt:
"... Allgemein begreift man Kapitalismus als eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die auf Privateigentum an den Produktionsmitteln und einer Steuerung von Produktion und Konsum über den Markt beruht. Als weitere Merkmale werden genannt: die Akkumulation und das „Streben nach Gewinn im kontinuierlichen, rationalen kapitalistischen Betrieb“. ..."
Insofern sind freie Marktwirtschaft und soziale Marktwirtschaft als Varianten des Oberbegriffes Kapitalismus zu sehen.
Bei uns in Deutschland ist der Begriff der "Sozialen Marktwirtschaft" geprägt worden. Wikipedia schreibt:
"... Soziale Marktwirtschaft ist ein gesellschafts- und wirtschaftspolitisches Leitbild mit dem Ziel, „auf der Basis der Wettbewerbswirtschaft die freie Initiative mit einem gerade durch die wirtschaftliche Leistung gesicherten sozialen Fortschritt zu verbinden. Das Konzept basiert auf Vorstellungen, die mit durchaus unterschiedlicher Akzentuierung von einigen Wissenschaftlern schon in den 1930er und 1940er Jahren entwickelt wurden und die unter dem – heute mehrdeutigen – Ausdruck Neoliberalismus subsumiert worden sind. Hier spielt vor allem der Ordoliberalismus eine besondere Rolle, als dessen wichtigster Repräsentant Walter Eucken gilt. Als weitere geistige „Gründerväter“ gelten Franz Böhm, Alexander Rüstow und Wilhelm Röpke. ..."
Der wohl bekannteste Politiker, der diese Ideen in der frühen Bundesrepublik konsequent umgesetzt hatte, war Ludwig Erhard.
Grundleitlinie dieser Ideen war und ist unter anderem auch eine Äußerung von Alexander Rüstow:
"Der neue Liberalismus jedenfalls, der heute vertretbar ist, und den ich und meine Freunde vertreten, fordert einen starken Staat, ein Staat oberhalb der Wirtschaft, oberhalb der Interessen, wo er hingehört."
Dieses Zitat stufe ich als die Definition des Neoliberalismus ein.

Zum Verständnis dazu möchte ich kurz ausführen, was das in Realität bedeuten würde:
Es bedarf eines starken Staates, der die Grundbedürfnisse der Bürger an einen Staat erfüllt, wie Sicherheit, Rechtsprechung und Verteidigung, der die Randbedingungen, die Leitplanken für die wirtschaftliche Entwicklung und das wirtschaftliche Handeln setzt. Ein Staat, der sich aber grundsätzlich als neutral definiert und sich oberhalb der wirtschaftlichen Interessen einzuordnen hat. Der Staat selbst hat im Wirtschaftsgeschehen nichts zu suchen. Er hat sich nicht in das wirtschaftliche Treiben einzumischen und Partei für den einen oder anderen zu ergreifen, sondern im Gegenteil dafür zu sorgen, dass ein fairer Wettbewerb herrscht.

Jetzt möchte ich den Blick auf die Realität in unserem Lande richten:
Viele Gesetze, die unser wirtschaftliches Leben heute noch prägen, sind Gesetze aus der Zeit des dritten Reiches. Einer Zeit des nationalen Sozialismusses, die vom Kern her also mit Kapitalismus und Martkwirtschaft nicht viel gemein hat. Zum Beispiel wurde die Zwangsmitgliedschaft der IHK (Industrie- und Handelskammern) zuerst in der Kaiserzeit als Mittel staatlicher Kontrolle eingeführt und im dritten Reich zum Instrument staatlicher Wirtschaftspolitik. Auch große Teile der Steuergesetzgebung, die wir heute noch haben, stammen aus der Zeit des Nationalsozialismusses, wie z.B. die Einteilung der Steuerklassen.
Das heisst, große Teile unseres Wirtschaftslebens werden auch heute noch durch Gesetze einer nationalen sozialistischen Zeit geprägt. Die Entnazifizierung hat hier endgültig versagt.

Heute läßt sich feststellen, dass der Staat stark regelnd eingreift und den freien Markt, die Ausübung eines Gewerbes damit faktisch einschränkt und erschwert:
  • Wenn ich mich als Handwerker ohne Berufsausbildung oder gar Meistertitel selbständig machen will, geht dieses nicht, weil für viele Berufe ein Meister- oder Gesellenzwang herrscht und die HWKs dieses Recht ohne Rücksichten verteidigen und sich dabei oft als Staat im Staate zeigen.
  • Öffnungszeiten von Geschäften sind gesetzlich geregelt.
  • Genehmigungen für die Errichtung und Eröffnung von Unternehmen oder die Aufnahme selbständiger Tätigkeiten müssen von vielen verschiedenen Stellen eingeholt werden, oft vergehen Monate, bis diese vorliegen.
  • Unternehmensentscheidungen können oft nur unter Hinzuziehung eines Steuerberaters getroffen werden, da das Steuerrecht unüberschaubar geworden ist.
  • Jeder Unternehmer, Selbständige oder Freiberufler ist Zwangsmitglied in einer der Kammern,  IHK, HWK (Handwerkskammer), Ärtzekammer, Anwaltskammer etc.
  • Es gibt Zwangsgebühren, wie z.B. die GEZ, was der einseitigen Förderung eines staatlichen Medienapparates dient.
  • Es gibt Vorschriften, wo, wie ein Betrieb einzurichten und zu führen ist.
  • Es gibt Vorschriften, wo, wie und mit welchen Produkten ein Haus zu bauen ist.
  • ...

Darüberhinaus mischt sich der Staat zunehmend in den wirtschaftlichen Prozess ein und verzerrt damit die Wettbewerbssituation deutlich:
  • Großunternehmen, die in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken, bekommen staatliche Unterstützungen
  • Banken werden aufgefangen
  • Das Bilanzierungsrecht für Banken wurde geändert, um die Banken nach aussen besser dastehen zu lassen
  • Subventionen werden in riesigen Mengen ausgeschüttet, von denen insbesondere größere Unternehmen profitieren, da diese - bedingt durch die Größe ihres Apparates - am Besten die Subventionsangebote überschauen können.
  • marktwirtschaftliche Prinzipien werden ausser Kraft gesetzt: Haftung für Fehlentscheidungen, Insolvenzen von Banken und Großunternehmen werden ausgeschlossen - oft mit der Begründung, sie seien systemrelevant.
  • Subventionen schaffen Anreize, bestimmte Produkte zu kaufen oder nicht, der Markt wird ausgehebelt.
  • ...

Alle diese Punkte schildern einleuchtend, dass der Staat die überwachende neutrale Position oberhalb der Wirtschaft verlassen hat. Er betreibt zunehmend Interessenpolitik für Lobbygruppen und das oft mit der Begründung, das Beste für die Bürger, das Land und die Umwelt durchsetzen zu wollen. Das aber steht im krassen Widerspruch zur Definition der "Sozialen Marktwirtschaft" und des "Neoliberalismus". Die "Soziale Marktwirtschaft" und der "Neoliberalismus" verlangen geradezu danach, dass sich der Staat eben nicht einmischt und nur als neutraler Schiedsrichter agieren darf.

Die Probleme, die wir heute in unserem Land, in der EU oder auch in nahezu der gesamten westlichen Welt sehen, sind daher nicht das Ergebnis einer "Sozialen Marktwirtschaft" oder des "Neoliberalismusses".
Sie sind das Ergebnis eines riesengroßen Glaubens an einen fürsorgenden Staat, der sich immer mehr in Wirtschafts- und Privatangelegenheiten einmischt und lenkend tätig ist. Begründet wird dieses damit, das Beste für die Bürger, das Land und die Umwelt tun zu wollen. Dass dabei Prinzipien, die Freiheit und Wohlstand für alle garantierten, langsam aber sicher ausgehebelt wurden, wird allzuoft jedoch nicht wahrgenommen oder sogar ignoriert. Stattdessen wird die soziale Marktwirtschaft, die wir in unserem Land nur noch ansatzweise antreffen, für alle Probleme verantwortlich gemacht. Nein, es ist nicht die soziale Marktwirtschaft, die versagt hat. Es ist der Staat und mit ihm die Politiker und Beamten, die versagt haben. In nahezu sozialistischer Manier greifen sie in das Wirtschaftsgeschehen und die persönlichen Belange der Bürger ein. Sie nehmen uns Entscheidungen ab und schreiben uns vor, wie wir zu leben und wirtschaften haben, weil sie vordergründig das Beste wollen. Beraten werden sie dabei von Lobbyisten.

Ich führe deshalb eine neue Definition für diese Gesellschaftsordnung ein: "Oligopoler Sozialismus"
– Politik zugunsten weniger Lobbygruppen.

Der zunehmende Einfluss des Staates auf das Wirtschafts- und das Privatleben eines jeden einzelnen erfolgt in kleinen unmerklichen Dosen. Unsere Gestaltungs- und Wahlfreiheiten werden zunehmend eingeschränkt, ohne dass wir es richtig wahrnehmen. Viele werden es erst merken, wenn es zu spät sein wird. Das Groteske dabei: Die Massenmedien suggerieren und damit glauben das auch viele Menschen, dass nur der Staat und die Politik, die Probleme unserer Zeit lösen kann. Der gleiche Staat, der uns die Suppe eingebrockt hat, soll durch noch mehr Interventionen alles heilen. Mit der Folge, dass Freiheiten nach und nach immer mehr eingeschränkt werden.

Mit der Freiheit ist das schon besonders: Wenn die Menschen die Freiheit haben, schätzen viele sie nicht wert und wollen sie durch Verbote, Gesetze und Verordnungen immer wieder neu einschränken. Sind die Menschen dann nicht mehr frei, so ist das höchste Gut die Freiheit, um die es sich zu kämpfen lohnt.
Jedes neues Gesetz ist, sofern es nicht ein anderes verändert oder ablöst, ein neuer Zaunpfahl, der die Weide der Freiheit immer weiter verkleinert.

Roland Baader, vor kurzem gestorben, meinte hierzu:
„Wer die Sicherheit der Freiheit vorzieht, wird immer in der Unfreiheit landen – und damit in der schlimmsten Unsicherheit, die dem Menschen widerfahren kann.“
Ich wünsche mir viele Menschen, die mehr Freiheit für sich wagen und die Verantwortung für sich und ihr Tun konsequent übernehmen, sich selbst ermächtigen und ihr eigenes individuelles Leben so gestalten, wie sie es sich vorstellen. Das allein ist alternativlos!
„Wir halten diese Wahrheiten für ausgemacht, daß alle Menschen gleich erschaffen worden, daß sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt worden, worunter sind Leben, Freyheit und das Bestreben nach Glückseligkeit."(Aus der originalen deutschen Übersetzung der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika)

Dienstag, 10. Januar 2012

Die Qual der Wahl?

Vor einigen Tagen habe ich von einem Freund den Link zu einem Video bekommen:
http://www.ted.com/talks/barry_schwartz_on_the_paradox_of_choice.html
In diesem Video ist der Vortrag "The Paradox of Choice" von Barry Schwartz sehen. Leider nur in Englisch aber es lassen sich deutsche Untertitel aktivieren. Sehr interessant und ich empfehle Ihnen, sich die 20 Minuten Zeit zu nehmen!

Prof. Schwartz führt aus, dass viele Menschen ein Problem damit hätten, sich zu entscheiden, wenn viele Alternativen zur Auswahl stünden. Dabei sei es egal, ob es um die Auswahl eines Lebensmittels, einer Altersvorsorge, eines technischen Gerätes oder gar einer Lebensentscheidung ginge. Eine Auswahl aus wenigen (4-5) Alternativen falle leicht. Eine Auswahl aus mehr als 5 Alternativen führe oft dazu, dass keine Entscheidung getroffen würde aus Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen, oder dass sich die Menschen nach einer Entscheidung schlecht fühlten, weil sie glaubten, ggf. doch nicht die beste Entscheidung getroffen zu haben.
Die Entscheidungsmöglichkeiten, die Freiheit einer Wahlentscheidung, die wir heute haben, werden von ihm als schlecht dargestellt, da jede Entscheidungsmöglichkeit die Menschen immer wieder neu in Stress versetze.
Aus diesem Grunde plädiert er für das Expertenwissen und Expertenentscheidungen und schlägt vor, die Wahlmöglichkeiten von vornherein einzuschränken, um es den Menschen einfacher zu machen, ja er geht in einem anderen Vortrag soweit vorzuschlagen, den Menschen eine Entscheidung mit "Ja" oder "Nein" vorzugeben, damit sie sich entscheiden. (Libertarian Paternalism v. Sunstein and Thaler)
Er endet damit, dass es notwendig sei, dass jeder von uns seinen "Käfig" (er nennt es Goldfishbowl) benötige, damit er zufrieden sei, also eine Beschränkung in seinen Wahlmöglichkeiten und seiner Freiheit notwendig wäre.

Ich stimme Herrn Schwartz ausdrücklich in seiner Analyse der Situation zu.
Auch ich erlebe in meiner Arbeit mit Klienten immer wieder die Überforderung, wenn es um Entscheidungen geht. Entscheidungen werden gerne deligiert - entweder an andere Personen oder auf den nächstem übernächsten oder überüber.... übernächsten Tag.
Schauen wir uns einfach mal an, was da in den Menschen passiert:
Nun im Äußeren gibt es Möglichkeiten, aus denen der Mensch entscheiden kann. Das ist einfach nur da - das ist nicht schlecht und das ist auch nicht gut, das ist einfach nur neutral.
Nun kommt der Mensch, hat ein Bedürfnis und Auswahlmöglichkeiten, die er über seine Sinne wahrnimmt. Dann erfolgt aufgrund von Prägungen, Grundüberzeugungen und Erfahrungen die Wertung dessen, was er wahrnimmt. Dabei kann unter anderem Folgendes als Wertung im Gehirn ankommen und unwillkürlich gedacht werden:
1. Boah, was für eine Auswahl! Klasse, da finde ich bestimmt das Richtige! (Freude)
2. Oh, ne, da kann ich mich ja gar nicht entscheiden! (Überforderung)
3. Aha, das wird also angeboten, spannend! (neutral)

1. zeigt zumindest eine Grundeinstellung, gerne Entscheidungen zu treffen.
Aus 2. spricht eher das Gegenteil.
Übrigens: Keine Entscheidung treffen, ist auch eine Entscheidung treffen, nämlich die, keine Entscheidung treffen zu wollen.

Grundsätzlich sind also die zur Verfügung stehenden Wahlmöglichkeiten nicht schlecht. Ob es schlecht oder gut ist, entscheidet jeder von uns selbst, aufgrund seiner Prägungen und Grundüberzeugungen, die er in sich trägt.
Keine Entscheidungen treffen oder das Gefühl zu haben, eine nicht optimale oder falsche Entscheidung getroffen zu haben sind also das Ergebnis von Glaubenssätzen, die wir in uns tragen.
Das könnte sein:
- mangelndes Selbstvertrauen
- Angst, falsch zu entscheiden und schuldig zu sein oder zu werden
- Angst, nicht genügend zu bekommen
- fehlendes Vertrauen in die Fülle des Lebens
- nicht wissen, wer man selber ist
- nicht wissen, was man vom Leben will

Also Aspekte, die ich wieder unter dem Begriff "Mangelverwaltung" subsummieren möchte.
Wenn jeder in sich reinhört und für sich herausfindet, was er vom Leben will und wie sein Leben aussehen soll, dann sind Entscheidungen, der erste Schritt zu seinen Zielen. Diese Entscheidungen werden dann als Folge intuitiv - auch wenn es Millionen von Auswahlmöglichkeiten gibt - so gut als möglich getroffen werden.

Ich widerspreche Prof. Schwartz in seinen Schlussfolgerungen:
Die Menschen vor den Auswahlmöglichkeiten schützen zu wollen, nenne ich versuchte Freiheitsberaubung und Übergriffigkeit. Stress mit einer Entscheidung zu haben, ist häufig ein Symptom für eine der oben genannten Glaubenssätze aber nicht die Folge der Wahlfreiheit.
Und überhaupt, wer soll und darf entscheiden, zwischen welchen zuvor ausgewählten Alternativen ich entscheiden darf - die Kirche, Politiker, Beamte, mein Nachbar?

Die Lösung kann doch nicht sein, ein Symptom zu vermeiden, in dem mich selbst in meinen Freiheiten einschränke oder einschränken lasse (Goldfishbowl), sondern sollte doch darin liegen, die einschränkenden Grundüberzeugungen nachhaltig in Befähigungen zu verändern, so dass die Wahlfreiheit nicht als Bedrohung sondern als Bereicherung wahrgenommen wird. Dass es funktioniert, davon wissen unsere Klienten zu berichten.

Erlauben wir uns die Freiheit, noch dürfen wir!

Dienstag, 3. Januar 2012

Ein gutes neues Jahr!

Hallo liebe Leser!
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Und? Schon Ziele gesetzt, gute Vorsätze verfasst? – und vielleicht schon beerdigt?
Ein Jahr besteht aus 12 Monaten, es hat 365 Tage, dieses Jahr sogar 366, jeder Tag besteht aus 24 Stunden und jede Stunde aus 60 Minuten, jede Minute aus 60 Sekunden. Das sind für dieses Jahr 8.784 Stunden, 527.040 Minuten und 31.622.400 Sekunden. Zeit, die am Ende dieses Jahres unwiderruflich vergangen sein wird. Die Zeit verrinnt, sie lässt sich nicht aufhalten, nicht sparen, nicht wieder zurückholen oder neu dazuverdienen, Zeit kann man nur nutzen.

Wie wollen Sie die 31.622.400 Sekunden aus 2012 nutzen? Was wollen Sie tun? Wollen Sie anfangen, das zu tun, was Sie wirklich ausmacht, woran Sie Freude haben, was Ihnen gut tut? Oder verbringen Sie wie viele andere einen großen Teil dieser Zeit vor dem Fernseher und lassen sich berieseln, machen weiter wie bisher und gehen tagaustagein vielleicht einer Tätigkeit nach, die Ihnen ein Einkommen beschert aber Sie in keinster Weise bereichert?

Egal, was Sie tun werden, am Ende des Jahres werden 366 Tage Ihres Lebens verbraucht sein, Sie entscheiden, was Sie mit dieser Zeit anfangen wollen. Sie sind der Gestalter Ihres Lebens.
Nur eins ist klar: Geld und materielle Dinge kann man immer wieder neu verdienen und erwirtschaften, Zeit jedoch nicht!

Ich wünsche Ihnen ein gutes neues Jahr mit vielen wundervollen Momenten, Ahas und ganz viel persönlichem Wachstum und Reichtum!

Mittwoch, 23. November 2011

Mangelverwaltung: Darf es noch ein wenig härter sein?

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Zwischen Studio und Familie bin ich natürlich meiner anderen Leidenschaft nachgegangen, dem Beobachten von Menschen. In dieser Zeit hatte ich einige Begegnungen. Menschen, denen das "Schicksal" immer härter mitspielt. Alle litten unter ähnlichen Symptomen:
Die persönlichen Umstände wurden und werden immer schlimmer, ja man könnte durchaus von Konkurs in allen Lebensbereichen sprechen. Da kommen mit einem Male unerwartete Ausgaben. Das Auto ist kaputt, die Waschmaschine gibt den Geist auf, das Kind benötigt eine neue Zahnspange. Im gleichen Atemzuge brechen Nebeneinkünfte weg. Kurzum es wird finanziell eng, das Konto wird überzogen und eine Besserung der Situation ist nicht abzusehen. Dann hält das Schicksal noch was bereit: In der Partnerschaft kriselt es, die Kinder haben Probleme in der Schule oder ein anderer Beziehungstress tut sich auf. Und als wenn das noch nicht reichen würde, gibt es als Sahnehäubchen, dann noch Knieprobleme, einen Hexenschuss oder Hüftbeschwerden oben drauf.

Kurzum: es ist einfach alles nur zum Kotzen! (Sorry, für das Wort, aber so nehmen die Betroffenen das wahr!)

Was tun sie?

Sie sparen, was das Zeug hält, nur um wieder auf einen grünen Zweig zu kommen und arbeiten noch härter, als je zuvor. Sie gehen zur Eheberatung, um die Ehe zu retten. Sie geben ihrem Kind Ritalin, damit die Probleme in der Schule aufhören. Sie lassen sich operieren und werfen Medikamente ein.
Diese Liste ließe sich beliebig verlängern. Alle diese vermeintlichen Lösungsansätze haben eines gemein. Es handelt sich um Mangelverwaltung. Das Symptom, der Mangel, wird bekämpft.

Die wahre Ursache wird nicht erkannt und noch seltener aufgelöst.

Gestern abend, es war der 22.11.2011, habe ich auf Arte einen Bericht mit dem Titel "Die Heilkraft des inneren Arztes" gesehen. Die Botschaft dieses Berichtes ist, dass unser Unterbewusstsein einen ganz starken Einfluss auf unsere Gesundheit hat. Der Glaube an und das Vertrauen auf die eigene Heilung entfaltet oftmals mehr Wirkung als eine klassisch medizinische Behandlung.
Die Schicksalsschläge, die das Leben für uns bereithält, sind Hinweise darauf, dass irgendetwas in unserem Leben in das Gleichgewicht zu bringen ist.

Paradigmen, wie "Geld ist nicht wichtig", "mit Reichen will ich nichts zu tun haben, wer weiß wie die an ihr Geld gekommen sind", "für Geld muß man viel und hart arbeiten" oder einfach Neid auf Menschen, die mehr haben, können ganz unbewusst das Verhalten derart steuern, dass man ja nicht mehr Geld hat, als notwendig und es schnell zu finanziellen Engpässen kommen kann. Manchmal fehlt einfach auch das Vertrauen in sich, in andere Menschen oder das Vertrauen in das Große Ganze (man könnte es auch als Gott, göttliche Kraft, nennen), von dem wir alle ein Teil sind, um eine positive Grundhaltung wie "ich bin geborgen", "es ist für mich gesorgt" zu entwickeln. Vollendst fixiert auf den Mangel, den wir bekämpfen, nehmen wir dann den Reichtum, der am Straßenrand liegt und aufgesammelt werden will, gar nicht wahr.

Auch eine Krankheit kann ein Hinweis darauf sein, in uns etwas ins Gleichgewicht zu bringen. Eine Operation oder ein Medikament kann das Symptom vielleicht lindern, die Ursache ist damit aber nicht behoben. Grundsätzlich besitzt unser System Mensch alle Fähigkeiten und Fertigkeiten, körperliche Defizite zu heilen. Eine Krankheit zeigt uns, dass diese Fähigkeit aus der Balance geraten ist. Deshalb ist es vielfach so, dass z.B. nach einer Operation - wenn die Ursache nicht gelöst ist - ein anderes neues Symptom auftritt und der Hinweis auf das Ungleichgewicht im System Mensch sich so Bahn sucht (Symptomverschiebung). Krankheits- und Krankenhausodyssen sind oft die Folge. Wenn es gelingt, das Gleichgewicht im System Mensch wieder herzustellen, dann kann auch wieder Heilung durch den Körper selbst geschehen. Wichtig ist immer, hinzuschauen und zu hinterfragen, was will das erlebte Symptom (umgangssprachlich die "Krankheit") mir sagen. Hilfreich sind da alte Redewendungen wie: "Das ist mir auf den Magen geschlagen", "Daran habe ich schwer zu tragen", "Das sitzt mir im Nacken" etc.

Oft kann es ausreichen, die dahinterstehenden Grundüberzeugungen und Paradigmen zu bearbeiten, um zu neuer Lebensqualität zu gelangen. Dass das schnell, leicht und einfach geht, sehen wir immer wieder neu jeden Tag in unserer Arbeit mit unseren Klienten.
Auch, dass es lange dauert und immer wieder neu geübt werden muß, ist ein Paradigma, das geändert werden kann. Wer davon überzeugt ist, für den wird es auch so sein.

Richten wir doch einfach den Blick darauf, wo wir hinwollen und nicht darauf, wovon wir weg wollen. Einen wundervollen Tag!

Ich melde mich zurück!

Liebe Blogleser,
© Patrizia Tilly, Fotolia
seit August ist dieses nun mein erster neuer Blogeintrag. Es ist jetzt Winter, der Herbst vorbei und zwischenzeitlich haben mich viele E-Mails erreicht, in denen ich gefragt worden bin, wann denn nun ein neuer Beitrag von mir kommen wird. Entschuldigung dafür, dass ich mich bisher nicht zurückgemeldet und nichts gepostet habe!
Jetzt geht es aber wieder los. In Sachen Eigenwerbung möchte ich aber doch kurz noch auf das eingehen, was ich in der letzten Zeit gemacht habe!




In den letzten Monaten habe ich mich intensiv um ein völlig neues Projekt gekümmert. Mit einem langjährigen Musikerfreund - Michael Rottmann - habe ich in den zurückliegenden Wochen viel Zeit im Studio verbracht, um unsere erste Maxi-CD "Immer noch sexy!" mit eigenen Titeln fertigzustellen. Als Produzent dieser CD bin ich allerdings "nur" im Hintergrund tätig, auf der Bühne  ist mein Freund Michael zu Hause, unter dessen Namen wir auch auftreten. Unsere CD mit viel swingender Musik und witzigen bis intelligenten Texten - eben, wie könnte es bei mir anders sein, mit Gute-Laune-Musik - wird am 06.01.2012 im Handel und bei nahezu allen Musikdownloadportalen erhältlich sein. Hier geht es zur Webseite -> www.michael-rottmann.de.

Und hier geht es zu meinem neuesten Blogeintrag!

Mittwoch, 10. August 2011

"Ein bisschen realistisch muss man doch bleiben!"

"Ein bisschen realistisch muss man doch bleiben!" , bekam ich als Antwort als ich einen Klienten bat, sich einfach mal dahin zu träumen, wie er sich sein Leben - ohne wenn und aber - wünschen würde. Also einfach so, als wenn eine gute Fee vorbei käme und alle seine Wünsche bedingungslos erfüllte.

"Realistisch muss man doch bleiben!" - Aber was ist schon real?

Mit unserer Geburt bekommen wir so etwas wie eine Firewall (neudeutsch für Brandmauer) mit, die dafür sorgt, dass wir nicht an Informationsflut ersticken. Bereits in der Vor-Internet-Zeit - ja es gab einmal eine Zeit ohne Internet, auch das war mal real und mutet uns heute fast prähistorisch an ;-) - prasselten in einer Sekunde auf einen Menschen ca. 4 Milliarden Dateneinheiten ein, die wir über unsere Sinne wahrnehmen könnten. Unsere Firewall, unser Unterbewusstein, filtert die für uns wichtigen von den unwichtigen Daten heraus und macht daraus verwertbare Informationen, ca. 40 pro Sekunde.
Was wichtig und was unwichtig ist, wird zu einem großem Teil davon gesteuert, welche Erfahrungen wir gemacht haben und welche Grundüberzeugungen wir in uns tragen.
Von den ca. 4 Milliarden Dateneinheiten, die auf uns in jeder Sekunde einprasseln, verwerten wir nur 40 und von diesen 40 sind ein Großteil aufgrund unserer Prägung ausgewählt, also Informationen, die in irgendeiner Form in unsere Idee von der Welt passen. 3.999.999.960 Informationen werden in jeder Sekunde weggefiltert und nicht von uns wahrgenommen. Und das, was wir wahrnehmen, bilden wir uns dann ein, das sei die REALITÄT.

Jenseits dessen, wie wir tagtäglich die Welt um uns herum wahrnehmen, gibt es also weitaus mehr. Entdecken wir es und lassen wir uns in unseren Wünschen und Träumen nicht von dem beschränken, was wir glauben, dass es die Realität sei!

Himmlische Träume!

Montag, 27. Juni 2011

Grundlos Glück und Freude empfinden

Glücklich sein ohne Grund, Freude ohne äußeren Anlaß empfinden!
Geht das?
Oder wie soll das gehen, wenn ich um mich herum nur Elend und Leid wahrnehme?

Glück und Freude sind Emotionen, die durch unsere Gedanken ausgelöst werden. Diese Gefühle entstehen in uns und das zunächst völlig unabhängig davon, was im Außen passiert oder passiert ist. Unsere Gedanken steuern unsere Gefühle.

Wenn im Außen etwas passiert, das meine Wahrnehmung als für mich negativ aufnimmt, so fühlen wir entsprechend. Das geht aber auch genauso anders herum. Sobald ich an etwas Angenehmes denke, so empfinde ich Glück und Freude. Und das besondere ist, es ist egal, ob das Angenehme im Außen real existierte, existiert oder gar nicht vorhanden ist und einem noch unerfüllten Wunsch entspringt.

Über unsere Gedanken können wir steuern, wie wir uns fühlen wollen. Unabhängig davon, was um uns herum passiert. Es bedarf lediglich der Entscheidung, Glück und Freude empfinden zu wollen - quasi grundloses Glück und grundlose Freude!

Wie wäre es, wenn Sie jetzt einfach so und grundlos an etwas wirklich schönes denken?

Ich freue mich über jedes Feedback!